Das St. Vincenz-Krankenhaus schließt Mitte August 2016 die Pforten der Kurzzeitpflege auf der 4. Ebene. Diese wurde im Jahr 2001 mit 2 Einzel- und 4 Doppelzimmern zur Betreuung von pflegebedürftigen Menschen eingerichtet, um den Übergang von Krankenhauspflege in das häusliche Umfeld zu erleichtern.

Aufgrund der Vorgaben des Wohn- und Teilhabegesetzes muss spätestens ab dem 1.  August 2018 die Anzahl der Einbettzimmer in allen Pflegeeinrichtungen auf mindestens 80 Prozent erhöht werden. Dies hätte zur Folge, dass die vorhandenen 4 Zweibettzimmer in Einzelzimmer umgewidmet werden müssten und die Kurzeitpflege ab diesem Zeitpunkt nur noch über 6 Plätze verfügen würde.  Schon bei einer Belegung mit durchschnittlich 7 Gästen war es nicht möglich, den Betrieb einer solchen solitären Pflegeeinrichtung wirtschaftlich zu gestalten.

Die Arbeit des engagierten Teams hat unserer Kurzzeitpflege einen sehr guten Ruf und eine Auslastung von durchschnittlich 70 Prozent eingebracht. Der grundsätzliche Bedarf für diese Einrichtung ist sicher gegeben. Dennoch war ein wirtschaftlicher Betrieb nicht möglich.

Demzufolge hat die Geschäftsführung den Entschluss gefasst, die Räumlichkeiten der Kurzzeitpflege kurzfristig zu schließen und für die Versorgung von Krankenhauspatienten zu nutzen. Damit wird die Möglichkeit geschaffen, notwendige Zimmersanierungen in anderen Bereichen des Krankenhauses durchzuführen. Bei momentanen Spitzenbelegungen im St. Vincenz-Krankenhaus von bis zu 340 Patienten pro Tag stößt die Klinik zurzeit an ihre Kapazitätsgrenzen, und die Sanierungen der Patientenzimmer sind ausgesetzt. Langfristig können die frei werdenden Kapazitäten der Wahlleistungsebene zugeführt werden.

Von den 8 betroffenen Mitarbeitern, die der Pflegedienstleitung des Hauses unterstellt sind, erhalten alle Mitarbeiter aus dem medizinischen Bereich Weiterbeschäftigungsangebote in der Vestische Caritas-Kliniken GmbH und der Vestische Altenhilfe-GmbH. Die unternehmensinterne Umdisponierung der Pflegekräfte birgt die große Chance, offene Stellen optimal zu besetzen und dem hohen Bedarf an Behandlungskapazitäten – vor allem im Bereich der Altenpflege – gerecht zu werden. „Die Schließung einer Abteilung ist immer ein ausgesprochen trauriger Schritt“, betont Wolfgang Mueller, Geschäftsführer der Vestische Caritas-Kliniken GmbH. „Aus Sicht der Unternehmensleitung und für die meisten Mitarbeiter ist es aber in erster Linie eine Konsolidierung mit Konzentration auf den Krankenhausbereich, die auch die heute im Klinikmarkt notwendige Effizienz mitbringt.“

Für die Patienten, die gegenwärtig in der Kurzzeitpflege betreut werden, ändert sich nichts. Sie werden bis zum Abschluss ihres Aufenthaltes ohne Einschränkungen weiter betreut. In Zukunft müssen entsprechende Angebote für Kurzzeitpflege jedoch in entsprechenden Pflegeeinrichtungen innerhalb des Stadtgebietes genutzt werden. Eine Versorgungslücke mit Kurzzeitpflegeplätzen entsteht nicht. In Datteln gibt es 4 weitere Einrichtungen mit insgesamt 21 Plätzen in denen die Kurzzeitpflege angeboten wird. Darüber hinaus gibt es entsprechende Einrichtungen in den Nachbarstädten, wie Waltrop, Olfen, Oer-Erkenschwick, Castrop-Rauxel und Recklinghausen.